Show Case 1 - IÖR FDZ

Wandel der Flächennutzung verstehen

Wie weit sind wir bei der Erreichung des „30-Hektar-Ziels“?

Im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie hat die Bundesregierung das Ziel formuliert, den Zuwachs von Siedlungs- und Verkehrsflächen bis zum Jahr 2030 auf weniger als 30 Hektar pro Tag zu begrenzen („30 minus x“). Das entspricht einer Fläche von etwa 42 Fußballfeldern, die täglich maximal neu ausgewiesen werden dürften.

Hintergrund des 30-Hektar-Ziels ist, einen effizienten und nachhaltigen Umgang mit der endlichen Ressource Boden zu gewährleisten.

2023 wurden täglich rund 43 Hektar für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen ausgewiesen.

Auf diesen Flächen entstanden beispielsweise Wohngebiete, Industriebetriebe, Straßen und Plätze oder Sport- und Erholungsflächen. Über das gesamte Jahr hinweg summiert sich dieser Betrag auf etwa 157 km² und wird landläufig als Flächenverbrauch bezeichnet. Bisher werden dafür größtenteils Flächen der Landwirtschaft umgewandelt.

Zwar konnte der Flächenverbrauch seit 2011 um fast ein Drittel reduziert werden. Allerdings müssen die Bemühungen um die Verminderung der Flächenneuinanspruchnahme weiter verstärkt werden, wenn das Ziel „weniger als 30 Hektar pro Tag“ bis 2030 erreicht werden soll.

Im Einklang mit der EU plant die Bundesregierung langfristig Siedlungs- und Verkehrsflächen bis 2050 nur auf dafür bereits beanspruchten Flächen zu realisieren. Damit das gelingen kann, wurde das Konzept der Flächenkreislaufwirtschaft (Netto-Null-Ziel) entwickelt.

Der IÖR-Monitor als Datengrundlage für die Auswertung und das Monitoring der Flächeninanspruchnahme.

Der IÖR-Monitor ist eine Forschungsdateninfrastruktur des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Er stellt Informationen zur Flächennutzungsstruktur und deren Entwicklung sowie zur Landschaftsqualität für die Bundesrepublik Deutschland bereit.

Er basiert auf der kombinierten Verarbeitung amtlicher Geobasis-, Geofach- und statistischer Daten. Aus ihnen werden Indikatoren abgeleitet und in Karten- und Tabellenform bereitgestellt. Für ein besseres Verständnis der der einzelnen Indikatoren werden diese zusätzlich mit Metainformationen versehen.

Zur Berechnung der Indikatoren hat das IÖR ein Flächenschema entwickelt, das eine vollständige Beschreibung der Erdoberfläche durch Flächenkategorien erlaubt. Anhand dieses Schemas lässt sich berechnen, wieviel Erdoberfläche der Mensch für verschiedene Nutzungsraten beansprucht.

Der IÖR-Monitor hilft Städten und Gemeinden dabei, sich flächenschonend zu entwickeln.

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