Wandel der Flächennutzung verstehen

Grünflächen kühlen unsere Wohnviertel und dienen der Entlastung bei sommerlicher Hitze.

 

Das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) ist im Sommer 2024 bundesweit in Kraft getreten und bildet einen strategischen Rahmen für Vorsorgemaßnahmen angesichts der Klimakrise.

Die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel konkretisiert die Bemühungen der Bundesregierung und fordert unter anderem Städte und Gemeinden dazu auf, die Bevölkerung – besonders ältere Menschen und Kinder – vor Hitze zu schützen. Ziel ist es, die Gesundheit und Lebensqualität aller Menschen in Deutschland zu sichern.

In großen Städten (über 50.000 Einwohner*innen) kommen etwa Dreiviertel der Bevölkerung in den Genuss der Kühlwirkung von Stadtgrün.

In überhitzten Städten können Grünflächen für Linderung sorgen: Gewässerflächen, unversiegelter Boden und Pflanzen kühlen die Luft durch Wasserverdunstung; Bäume spenden wertvollen Schatten.

Das IÖR hat mit Geodaten aus ganz Deutschland berechnet, wie sehr Stadtgrün die Umgebung kühlen kann. Dabei wurden Baumkronen, Bodenbedeckung, Größe und Lag der Flächen berücksichtigt und schließlich die sogenannte Kühlkapazität berechnet. Bei guter Kühlkapazität lässt sich eine Absenkung der Temperatur von mindestens 2,1 Grad Celsius erreichen.

Im Jahr 2018 profitierten 76 Prozent der Menschen in den 165 größten deutschen Städten (mit über 50.000 Einwohner*innen) von einer guten bis sehr guten Kühlkapazität durch Stadtgrün. Die Karte zeigt für jede dieser Städte, wie groß der Anteil der Bevölkerung ist, der von dieser Kühlkapazität profitieren kann.

Durch die Entwicklung von Indikatoren können Ökosystemleistungen gemessen und gezielt gesteuert werden.

Der Beitrag, den Ökosysteme für das Wohlergehen der Menschen leisten, wird als Ökosystemleistung bezeichnet. Man kann dabei drei Arten von Leistungen unterscheiden: die Bereitstellung von Rohstoffen und Naturprodukten (zum Beispiel Holz, Feldfrüchte), die Regulierung von natürlichen Prozessen (zum Beispiel Hitzeregulierung, Treibhausgasbindung) und sozio-kulturelle Leistungen (zum Beispiel Erholung).

Das IÖR befasst sich mit der wissenschaftlichen Analyse und Bewertung von Ökosystemen. Die Entwicklung von Indikatoren, mit denen sich die Ökosystemleistungen messen lassen, ist dabei ein zentraler Bestandteil der Forschungsarbeit. Die entwickelten Indikatoren werden im Informationssystem Ökosystemleistungen dargestellt. Das Informationssystem wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Indikatoren für Ökosystemleistungen helfen Städten und Gemeinden dabei, wirksame Maßnahmen zur Klimaanpassung zu entwickeln. Ebenso können Unternehmen, aber auch jede*r Einzelne (z.B. am Haus oder im Garten) zur Leistungsfähigkeit von Ökosystemen beitragen, indem Artenvielfalt zugelassen wird und Natur einen Platz findet.

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